Willkommen

Herzlich willkommen auf der Website der Initiative Weltethos.
Unsere Welt und Gesellschaft wird zunehmend facettenreicher und komplexer. Um Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Weltanschauungen zu bauen, benötigen wir Austausch und Verständigung. Die in den verschiedenen Kulturen und Religionen bestehenden gemeinsamen Werte können dazu beitragen, Konflikten vorzubeugen oder sie zu lösen.

Der Verein "Initiative Weltethos eV." fördert den interreligiösen, kulturellen und ethischen Dialog in Norddeutschland. Er spricht Menschen aller Weltanschauungen und Glaubensrichtungen an, um mit ihnen gemeinsam für eine Kultur der Gewaltlosigkeit und der Ehrfurcht vor dem Leben, für eine Kultur der Solidarität, der Toleranz und der Gleichberechtigung tätig zu werden.

Meldungen und Veranstaltungen

 

Herzliche Einladung zum Friedensgebet der Religionen

Mi 22. November, 19 Uhr | Kirche am Markt, Mühlenberger Weg 66, 22587 Hamburg

Zum Abschluss der ökumenischen Friedensdekade laden der Runde Tisch Blankenese – Hilfe für Geflüchtete und die Initiative Weltethos e.V. Gläubige aus den unterschiedlichen Religionen ein, ein gemeinsames Friedensgebet in unserer Kirche zu feiern, aus ihren Traditionen vorzutragen, für ein friedliches Miteinander der Nationen und Religionen zu beten – als Aleviten, Bahai, Buddhisten, Christen, Hindus, Juden, Muslime … Vielfalt und Reichtum der Religionen sollen sichtbar werden, Verstehen soll sich vertiefen, Respekt wachsen. Dabei folgen wir Hans Küng: „Ein Frieden zwischen den Religionen ist möglich, ist notwendig. Das ist meine Vision: kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen, kein Frieden unter den Religionen aber ohne Dialog unter den Religionen. Zwischen Wahrheit und Frieden braucht kein Widerspruch zu bestehen… Jede Religion kann an ihrem Wahrheitsanspruch festhalten – solange sie die Wahrheit der anderen respektiert, tolerant ist in ihrer Praxis und bereit, gemeinsam mit ihnen, die moralischen Energien der Menschheit zu wecken und zu mobilisieren“.


 

30 Jahre Erklärung zum Weltethos – 10 Jahre Initiative Welthethos e.V.

Herzlich möchten wir Sie und Euch zu nachfolgenden Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums
der Erklärung zum Weltethos einladen:
30 Jahre Erklärung zum Weltethos – 10 Jahre Initiative Weltethos e.V.

WELT.WEITE.WERTE

Jubiläumsprogramm September 2023
Vor 30 Jahren, am 4. September 1993, wurde vom Parlament der Weltreligionen in Chicago die
„Erklärung zum Weltethos“ unterzeichnet. In einem interreligiösen Beratungsprozess unter der
Ägide von Prof. Dr. Hans Küng (1928-2021), katholischer Theologe aus Tübingen, war diese
Deklaration gemeinschaftlich formuliert worden. 200 Delegierte aus allen Religionen
unterzeichneten sie. Die breite Zustimmung wertete Küng „als ein vor kurzer Zeit noch kaum zu
erwartendes unübersehbares Zeichen der Hoffnung … für die Zukunft der Religionen und den
Frieden der Welt“.
Das 30. Jubiläum möchte die Initiative Weltethos e.V., die 2013 in Blankenese gegründet wurde
und sich dieser Erklärung verpflichtet fühlt, nutzen. Denn die Welt ist in den vergangenen
Jahrzehnten nicht weniger komplex und noch konfliktreicher geworden. „Die in den
verschiedenen Kulturen und Religionen bestehenden gemeinsamen Werte können dazu
beitragen, Konflikten vorzubeugen oder sie friedlich zu lösen“, ist die Initiative überzeugt.
Austausch, Verständigung und Perspektivwechsel seien unverzichtbar, um Brücken zu bauen.
Dazu möchte das Jubiläumsprogramm beitragen!


Konfitag 2023
Werte, die mein Leben reicher machen
Sa 2. September, 14 – 18 Uhr | Gemeindehaus Mühlenberger Weg 64a


Mit der Gründung seines Projektes Weltethos reagierte Prof. Hans Küng auf die
Herausforderungen seiner Zeit. Heute, 30 Jahre später, stehen wir vor ähnlichen, aber auch vor
ganz anderen Herausforderungen. Wer mit jungen Menschen zu tun hat, stellt fest, dass sie
zunächst nach einem Halt in ihrem Leben fragen, anders: Was braucht es wirklich, damit mein
Leben gelingt? Dieser Frage werden sich Konfirmandinnen und Konfirmanden von Pastor
Klaus-Georg Poehls gemeinsam mit dem Religionspädagogen Walter Lange während des
diesjährigen Konfitages zum Weltethos widmen. Küngs Grundgedanke – „ein Vertrauen, das
trägt“ – soll näher entfaltet werden. Seit 2005 gestalten Walter Lange und Pastor Poehls einmal
im Jahr einen solchen Konfitag in der Blankeneser Gemeinde. Die Ergebnisse werden am
folgenden Sonntag im 10 Uhr-Gottesdienst vorgestellt.

Gottesdienst mit Konfirmand:innen
So 3. September, 10 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt


Den Gottesdienst zum Weltethos gestalten Pastor Klaus-Georg Poehls und Religionspädagoge
Walter Lange gemeinsam mit Konfis, die ihre Erkenntnisse aus dem Konfitag am 2. September
einfließen lassen.


Weltethos-Ausstellung „Weltreligionen Weltfrieden Weltethos“
So 3. bis Mo 11. September | Blankeneser Kirche am Markt


Das Projekt Weltethos stellt die Frage nach gemeinsamen ethischen Werten, Normen und
Maßstäben der Religionen und ihrer Bedeutung für die heutige Zeit. Die von der Tübinger
Stiftung Weltethos konzipierte Ausstellung umfasst 15 Tafeln. Die Tafeln 1-8 stellen die großen
Weltreligionen Hinduismus, Chinesische Religion, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam,
Sikhismus und Bahaitum vor – mit Bildern, Sachinformationen, religiösen und ethischen Texten
sowie je einem Schlüsseltext von Hans Küng. Auf den Tafeln 9-11 werden die ethischen
Grundprinzipien „Jeder Mensch soll menschlich behandelt werden“ und die „Goldene Regel“ in
Text und Bild dargestellt. Die Tafeln 12-15 thematisieren die vier ethischen Weisungen:
Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaftlichkeit.
www.weltethos.org
Schulklassen und andere Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen! Die Broschüre zur Ausstellung
ist für 2 € im Gemeindehaus erhältlich. Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9 bis 17, So ab 12.30 Uhr | Führungen
auf Anfrage möglich: Pastor Klaus-Georg Poehls, Tel. 866250-25


Goldene Regel und
Nächstenliebe – überdacht

Mi 6. September, 19.30 Uhr | Gemeindehaus Mühlenberger Weg 64a


Vortrag von Prof. Dr. Christoph Seibert, Ordinarius an der theologischen Fakultät der
Universität Hamburg mit den Schwerpunkten Ethik und Religionsphilosophie


Der katholische Theologe Hans Küng, Initiator der Tübinger Stiftung Weltethos, hielt die
Goldene Regel – das Prinzip der Gegenseitigkeit menschlichen Handelns (‚Behandele andere so,
wie Du von ihnen behandelt werden willst‘) – für die Grundlage jeder Religion, für die
friedenstiftende Ethik des Weltethos schlechthin. Angesichts der krisengeschüttelten Weltlage
jedoch stellt sich die Frage: Warum spüren wir so wenig davon? Und wie verhält sich das Gebot
christlicher Nächstenliebe, die auch den Feind einschließt, zur Goldenen Regel? Übertrifft dieses
Gebot die Goldene Regel nicht vollkommen realitätsfern? Eine Überforderung, die zudem die
Einladung enthalten mag, Gutmütige auszunutzen?
Prof. Dr. Christoph Seibert wird in seinem Vortrag die Entwicklung des ethischen Prinzips der
Goldenen Regel darstellen, wird sie einordnen und ihre Grenzen beleuchten.
In Kooperation mit der ev. GemeindeAkademie Blankenese
www.gemeindeakademie.blankeneser-kirche.de | Eintritt: 5 €


Festgottesdienst
So 10. September, 10 Uhr | Kirche

mit einer Predigt von Prof. Dr. Hermann Häring, katholischer Theologe, Küng-Schüler,
wissenschaftlicher Berater der Stiftung Weltethos in Tübingen, und Pastor Klaus-Georg Poehls
(Liturgie)
Musikalische Gestaltung: Eberhard Hasenfratz


Zeitgemäßes Weltethos –
wie könnte das aussehen?

So 10. September, 15 Uhr | Gemeindehaus Mühlenberger Weg 64a


Podiumsgespräch mit Impulsen von:
Pastor Klaus-Georg Poehls, Kirchengemeinde Blankenese
Rabbiner Daniel Alter, Absolvent des Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam, Frankfurt am Main
Mounib Doukali, stellvertretender Vorsitzender der Schura – Rat der islamischen
Gemeinschaften in Hamburg
Abu Ahmed Yakobi, Fachrat für islamische Studien, Hamburg (angefragt)
Moderation: Rolf Starck, Vorstand der Initiative Weltethos e.V.


Friedensoratorium
Das gleiche WORT

So 10. September, 18 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt
Wie spannend klingt es, wenn vier Komponist:innen aus vier Weltreligionen – Judentum,
Buddhismus, Christentum und Islam – und drei Kontinenten gemeinsam ein Stück schreiben, das
Texte zu den ethischen Gemeinsamkeiten ihrer Traditionen vertont? Das lässt sich bei „Das
gleiche WORT“ erfahren. Das Friedensoratorium will anregen, Offenheit und Verständnis
gegenüber anderen Kulturen und Religionen durch Wissen über ihre Gemeinsamkeiten zu leben.
Das Gemeinschaftswerk des internationalen Künstlerkollektivs Koru, das sich 2018, angetrieben
durch die weltweiten religiösen und kulturellen Konflikte, gründete, wurde am 11. Februar 2023
unter Schirmherrschaft des Interreligiösen Forums Hamburg (Vorsitzende: Bischöfin Kirsten
Fehrs) in der Elbphilharmonie uraufgeführt.
Nach Recherche-Aufenthalten in Hamburg, Jerusalem und New York haben Colin Britt (USA),
Suad Bushnaq (Jordanien/Kanada), Na’ama Tamir Kaplan (Israel) und Steven Tanoto
(Indonesien/Deutschland) das Friedensoratorium gemeinsam geschrieben. Außergewöhnlich war
die Kollaborationsstruktur: Jede Note durfte durch alle Komponist:innen bearbeitet werden. Das
Werk ist in vier thematische Sätze aufgeteilt: Schöpfung, Leben, Frieden und Hoffnung. Zu
hören ist in der Blankeneser Kirche das 30-köpfige Ensemble Koru unter Leitung von Martin
Schneekloth, Hamburg. Die Musiker und Sängerinnen kommen aus ganz Deutschland und dem
europäischen Ausland.
www.dasgleichewort.de | Eintritt frei, Spenden erbeten


10 Jahre „Engel der Kulturen“
Gottesdienst mit Bischöfin Fehrs
Mo 11. September, 18.30 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt


Im Mai 2013, während des 34. Kirchentages in Hamburg, wurde im Pflaster zwischen
Blankeneser Kirche und Gemeindehaus der „Engel der Kulturen“ als Intarsie verlegt – ein
Zeichen für den interreligiösen Dialog. Die Konturen des Engels erwachsen aus den Symbolen
der drei abrahamischen Religionen – Halbmond, Stern und Kreuz -, die in einen Kreis
hineinragen. Nur miteinander, durch Zurücknehmen und Demut jedes einzelnen, bilden sie ein
heiles Ganzes: die Engelsform im Inneren.
Bischöfin Kirsten Fehrs (Predigt) und Pastor Klaus-Georg Poehls (Liturgie) gestalten den
Gottesdienst gemeinsam.
Musik: interreligiöser Projekt-Chor unter Leitung von Eberhard Hasenfratz


Theater und Musik zur Passion –
mit judenfeindlichen Tönen?

Mi 13. September, 19.30 Uhr | Gemeindehaus


Vortrag von Prof. em Dr. Johann Michael Schmidt, Meerbusch


Die letzten Tage im Leben Jesu. Alle zehn Jahre widmet sich das komplette Dorf Oberammergau
diesem Thema: mit seinen Passionsspielen. Was 1634 als Einlösung eines Gelübdes nach
überstandener Pest begann, wird seither alle zehn Jahre wiederholt. In 2022 wurden die
Passionsspiele zum 42. Mal aufgeführt – 1769 Mitwirkende und insgesamt 412.000 Zuschauende
waren in 110 Vorstellungen von Mai bis Oktober dabei, unter ihnen Johann Michael Schmidt.
Als Bibelwissenschaftler beschäftigt er sich intensiv mit judenfeindlichen Tendenzen in J.S. Bachs
Passionen. Mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf erlebte er die Passionsspiele in Oberammergau
zum ersten Mal. Und fragte sich: Wie nehmen Menschen die gespielte Leidensgeschichte Jesu
wahr, die nicht mehr kirchlich sozialisiert und wenig biblisch gebildet sind? Welch ein Bild von
Jesus und seinem Ende vermitteln ihnen die theatralische wie auch die musikalische
Passionsdarstellung? Sind in ihnen antisemitische Töne wahrzunehmen? In seinem Vortrag wird
Prof. Schmidt die bewegte Geschichte der Passionsspiele wie auch der Matthäus Passion
nachzeichnen und diesen Fragen nachgehen.
In Kooperation mit der ev. GemeindeAkademie Blankenese
Eintritt: 5 €
www.gemeindeakademie.blankeneser-kirche.de | www.passionsspiele-oberammergau.de


Musikalisches Crossover – interkulturell
Sa 16. September, ab 19.30 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt


Lecha Dodi – Hymnen der Liebe
Das Hamburger Klezmer-Ensemble A Mekhaye setzt sich für die Verständigung zwischen
verschiedenen Kulturen ein. Es musizieren die Klarinettistin Maike Spieker, die Geigerin Taly
Almagor, Stefan Goreiski (Akkordeon, Gesang, Percussion und Rezitation) und die aus Charkiv
in der Ukraine stammende Sängerin Anna Vishnevska. Hymnen und Lieder der Liebe, an den
Schöpfer wie auch an die Geliebten, stehen im Mittelpunkt dieses Konzertes. El Mekhaye laden
zu einer musikalischen Reise mit jüdischen Liedern, Psalmen und Tänzen ein, deren
Entstehungsgebiet von Osteuropa bis Marokko reicht.
https://amekhaye.de/


Jazz-Fusion mit Sir-Shree, 20.30 Uhr
Die vier virtuosen Musiker aus Altona – Steven Pfeffer, Sitar, Felix Dehmel an den Drums,
Martin Drees am Bass und Javed Syed, Gitarre – verfeinern die indische Klangvielfalt der Sitar
mit Elementen aus Meditation, Fusion und Jazz.
www.sir-shree.de


Orientalische Klänge, 21.30 Uhr

Die Oud, mit Sitar und Mandoline verwandt, ist ein lautenähnliches altertümliches Instrument
aus Syrien. Anwar Thaliji, ein syrischer Virtuose, bringt diese besondere arabische Musik in der
Blankeneser Kirche zum Erklingen.


Roots II für Klavier-Trio, 22blanke.30 Uhr
Carolin Broosch, Violine, Daniel Sorour, Violoncello, und Eberhard Hasenfratz, Klavier,
gestalten das letzte Crossover-Projekt des Abends. Roots II, ein Trio des amerikanischen
Komponisten David Baker (1931-2016), spielt mit folkloristischen Elementen verschiedenster
Kulturen, gepaart mit Einflüssen aus Klassik und Jazz.
Konzerte im Rahmen der ‚Nacht der Kirchen‘ Hamburg | Eintritt frei, Spenden erbeten
www.ndkh.de


Links
www.weltethos.org
https://initiative-weltethos.de
www.blankeneser-kirche.de
www.gemeindeakademie.blankeneser-kirche.de
https://blankenese.de/gedanken/
Hans Küng war vom Leitmotiv eines tiefen Vertrauens inspiriert: Vertraue der Welt, den
Mitmenschen und Gott. Daraus erwuchs eine Fülle von interessanten Büchern und
weiterführenden Gedanken. Prof. Hermann Häring und Religionspädagoge Walter Lange
übermitteln auf der Website www.blankenese.de wöchentlich per Newsletter einen Denkanstoß
des weitblickenden Theologen aus Tübingen. Über die Homepage lässt er sich abonnieren.
www.lange-rode-stiftung.de
Wir danken der Lange Rode Stiftung, die dieses Programm durch ihre großzügige Förderung
ermöglicht!
Die interreligiösen Feiertage für die vor uns liegende Zeit finden Sie auf diversen Internetseiten,
u.a. unter https://www.hamburg.de/interreligioeser-kalender/.
Wir wünschen allen Gläubigen frohe Festtage!
Viele Grüße
Klaus-Georg Poehls Dirk Lau Rolf Starck
(Vorstand der Initiative Weltethos e.V.)


 

Vom Liebling zum Bösewicht – die umstrittene Rolle der DITIB, 26.10.2022, 19:30

Mi 26. Oktober, 19.30 Uhr | Gemeindehaus

Vortrag von Dr. Theresa Beilschmidt,Referentin der Stiftung Weltethos in Tübingen, zuständig für den Bereich „Interreligiöses und Gesellschaft“

Lange Zeit war die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) e.V. einer der Hauptdialogpartner des deutschen Staates. Nach dem gescheiterten Putschversuch im Jahr 2016 hat sich das Blatt jedoch gewendet. Der DITIB wurde ein großer Teil ihrer Projektförderung gestrichen. In vielen Gremien herrscht Unsicherheit, ob man überhaupt noch mit DITIB-Vertreter:innen sprechen könne.

Der maßgebliche Vorwurf: Die Türkei nehme politisch Einfluss. Und tatsächlich kamen nach dem Putschversuch einige Verfehlungen des DITIB-Dachverbandes und auch von zugehörigen Moscheegemeinden ans Licht: Spitzelei, Spionage, Verherrlichung von Gewalt und Antisemitismus. Der Dachverband hat sich davon distanziert, dennoch waren diese Vorwürfe nicht zu entkräften. Die jahrelangen Anstrengungen einzelner Gemeinden und Landesverbände, sich vom Dachverband zu emanzipieren und sich in ihrem jeweiligen Umfeld für die Belange ihrer Mitglieder und auch im interreligiösen Dialog zu engagieren, wurden dabei – bewusst oder unbewusst – übersehen. Die Folge: DITIB-Vertreter:innen haben sich immer mehr zurückgezogen. Dadurch ist der gesamte, so mühsam gewachsene interreligiöse Dialog in Gefahr. Äußert problematisch ist es, wenn deutsche Politiker:innen fordern, die Gespräche mit der DITIB abzubrechen. Denn was passiert, wenn man den Dialog beendet? Und kann es sich ein Staat wirklich erlauben, mit Teilen seiner Gesellschaft nicht zu sprechen?

In Kooperation mit der Initiative Weltethos | www.initiative-weltethos.de

Foto: DITIB-Zentralmoschee in Köln


 

Saints of Color: Die ersten Christ*innen in Deutschland waren ….?!

01.06.2021

Mi 16. Juni, 19 Uhr | online via Zoom

Interreligiöses Lernformat mit Dr. Frank van der Velden, Islambeauftragter des Erzbistums Limburg

Das Christentum in den deutschsprachigen Ländern, so Dr. van der Velden, sei von Beginn an durch religiöse und kulturelle Diversität geformt worden – eine Überzeugung, die den autoritären nationalen Vereinnahmungen durch Rechtspopulisten und auch rechts-konservative Christen deutlich widerspricht. Sie beschwören den vermeintlichen Gegensatz von „christlichem Abendland“ und „islamischem Orient“ zu politischen Zwecken.

Nicht zuletzt dank afrikanischer Migranten ist das Christentum im 3. Jh. in hiesige Gefilde gelangt. Die ersten Christinnen und Christen, die sich mit den römischen Legionen im Gebiet von Rhein, Main und Donau niederließen, stammten aus Oberägypten. Frühe christliche Kirchen in Xanten und Wiesbaden sind den Heiligen Victor und Mauritius geweiht.

Den Blick für die kulturelle und religiöse Vielfalt zu schärfen, ist das Ziel eines interaktiven digitalen Formats, das Frank van der Velden, Lehrbeauftragter für interreligiöses Lernen an der Fakultät für katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, entwickelt hat. In 90 Minuten lädt er die Teilnehmenden u.a. zu digitalen Kirchenbesichtigungen, Abstimmungen und einem Lernquiz ein. Voraussetzung: Computer und Internet-Zugang.

Eintritt frei, Spenden erbeten | max. 30 Teilnehmende | Anmeldung per Mail bis zum 14. Juni erforderlich: gemeindeakademie@blankenese.de

In Kooperation mit der Initiative Weltethos und dem Referat für den Christlich-Islamischen Dialog am Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit. 

www.initiative-weltethos.de | www.nordkirche-weltweit.de

www.blankeneser-kirche.de/gemeindeakademie


 

Zum Tod eines Großen Theologen

Prof. Dr. H. Häring, Hans Küng und seine Kirche

06.04.2021

Zum Tod eines großen Theologen
Von Prof. Dr. H. Häring, veröffentlicht am 6. April 2021
Hans Küng und seine Kirche
Der Tod eines Menschen ändert den Blick auf ihn. Es ist, als ob ein See erstarrt, keine Wellen mehr aufwirft, nie mehr über die Ufer tritt, keine Überraschungen mehr bietet. Jetzt kann man endgültig sagen, wer dieser Mensch war und was er für die Nachwelt bedeutet.

Trotz schwerer Krankheit ist Hans Küng in den vergangenen Jahren nur langsam verstummt. Noch kein Jahr ist es her, dass der letzte Band seiner Sämtlichen Werke unter dem Titel Begegnungen erschien. Nichts anderes könnte dieses überreiche, spannungsvolle und mit Konflikten überladene Leben besser charakterisieren. Mit visionärer Kraft entdeckte er immer Neues und er war – wie man in der Rückschau sagen kann – seinen Kollegen, seiner Kirche und der Verkündigung des Glaubens immer ein Stück voraus.
Das begann während seines Studiums in Rom (1948-55). Ausgerechnet im so stolzen Zentrum des Katholizismus machte er (mit dem Erzprotestanten Karl Barth) die Ökumene zu einem katholischen Thema. Zur Vorbereitung des Konzils (1962-65) schrieb er ein Büchlein, das für viele die geistige Tagesordnung dieses epochalen Treffens wurde. Gegen Ende des Konzils entfaltete er sein Bild von einer schrift- und zeitgemäßen Kirche (1967), an dem sich die Konservativen ihre Zähne noch heute ausbeißen. Seinen Parforceritt setzte er 1970 mit seiner prophetischen Kritik am Unfehlbarkeitsdogma fort und in den 1970er Jahren entwickelte er eine umfassend theologische Grundlegung in der Trilogie von Christsein, Existiert Gott? und Ewiges Leben?
Den Hierarchen in Rom und in Deutschland wurde das zu viel. Sie entzogen ihm zu Weihnachten 1979 offiziell die kirchliche Lehrerlaubnis, hatten die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht. Denn mit ungeheurer Energie entdeckte und entwickelte er jetzt über 20 Jahre lange – in mehreren Standardwerken und endlich ohne christlichen Überlegenheitsaffekt – das weltübergreifende und weltbewegende Thema der Weltreligionen, lange Zeit bevor Rom dieses faszinierende Thema für sich entdeckte. Seine kirchlichen Reformimpulse ließen dadurch nicht nach und der Kreis seines Denkens schloss sich, als er im gleitenden Übergang das Projekt Weltethos entwickelte.
Dieses Projekt ist kein naiver Appell zur moralischen Aufrüstung, sondern setzt die gesamte theologische und religionswissenschaftliche Grundlagenforschung voraus, die Küng früher geleistet hatte, und die er auf seinen Weltreisen mit immer mehr konkreter Erfahrung und Anschauung füllte. Er wurde zum Mahner des Weltfriedens und zur Erinnerung daran, dass die Weltreligionen dabei eine enorme Rolle spielen können.
Ausgerechnet jetzt beschloss er sein Leben, da das katholische Deutschland zu beben beginnt. Der Synodale Weg setzt unerwartete Kräfte frei. Die seit 1965 verdrängten Themen brechen erneut auf. Frauen fordern handfeste Anerkennung, Homosexuelle ihre umfassende Würde ein. Vielerorts wird wieder über die Unfehlbarkeit des Lehramts diskutiert, vor allem aber stehen überall seine großen Themen von 1974 wieder im Mittelpunkt: die wissenschaftlich reflektierte und dogmatisch nicht überlagerte Gestalt Jesu von Nazareth ebenso wie seine stetige Warnung, Glaubensbekenntnisse zu rational abgesicherten Sachdefinitionen verkommen zu lassen, ferner seine Kritik vor einem tödlichen Klerikalismus, der deutlicher denn je seine Fratze zeigt. Verständlich, dass den Glaubenshütern auf Bischofsstühlen und Kathedern diese Verunsicherung nicht zupasskam. Man muss an den Großinquisitor von Dostojewski denken. Wie hat Küng darauf reagiert? Auf dem Höhepunkt seines Schaffens hat er die Herren mit Kritik nicht geschont. Doch in diesem entnervenden Kampf hat er sich nie aufgezehrt. Dafür interessierte er sich viel zu sehr für Kulturen, Literatur, Musik, – und für Menschen.
Sprichwörtlich war, solange er sie noch leisten konnte, seine Gastfreundschaft, die weder konfessionelle, professionelle noch nationale Grenzen kannte. Am meisten Bewunderung forderte er mir aber in den letzten Monaten seiner schweren Krankheit ab, als er nur noch mühsam sprechen und sich kaum mehr bewegen konnte. Der brillante Unterhalter, der einst große Gesellschaften dominierte und mühelos von Sprache zu Sprache wechselte, wurde zu einem milden, innerlich zufriedenen Menschen. Er habe ein gutes Leben gehabt, konnte er sagen. Offensichtlich spürte er in den letzten Tagen seinen Tod nahen und er empfing ihn in großer Zufriedenheit.
Ein Wunsch blieb ihm allerdings unerfüllt, den er vor wenigen Tage noch äußerte: Eine Rehabilitierung seines theologischen Lebenswerks durch Rom blieb ihm leider verwehrt. Die Gründe für diese Verweigerung werden Rom, Rottenburg und die Deutsche Bischofskonferenz irgendwann erklären müssen.
Jetzt erfährt Hans Küng wohl, was er 2009 in seinem großen Glaubenszeugnis mit dem Korintherbrief so formulierte: „Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich ganz erkennen, wie auch ich ganz erkannt worden bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Das Größte unter ihnen ist aber die Liebe.“
Hans Küng, dieser unermüdliche Arbeiter im Weinberg des Herrn, ein Eidgenosse, dem Tübingen zum Lebensort geworden ist, hat in Gottes Reich seine Heimat gefunden. Er hat meine Theologie und meinen Glauben tief geprägt. In tiefer Ehrfurcht verneige ich mich vor ihm.

Worte von Hans Küng im Eingang des Gemeindehauses der ev.-luth. Kirchengemeinde Blankenese



 

Militärseelsorge und Bundeswehr Frei 25. September, 18Uhr, Gemeindehaus der Kirchengemeinde Blankenese, Mühlenberger Weg 64 a, 22587 Hamburg,

Militärdekan Andreas-Christian Tübler, Führungsakademie der Bundeswehr, spricht über Erfahrungen und Perspektiven seiner Arbeit. Evangelische und katholische Militärseelsorge haben den Auftrag, Kirche unter den Soldaten zu gestalten. Konkret: zu begleiten und zu ermutigen, zu verkündigen und zu orientieren. Dabei sind Militärseelsorger allesamt Zivilisten. Sie haben keinen Dienstgrad, weil sie vom Gefreiten bis zum General ohne Vorbedingung Ansprechpartner sind. Was bedeutet das im Hinblick auf eine zunehmend säkulare Gesellschaft? Wie muss ich Soldaten ansprechen, um ihr Interesse an soldatischer Berufsethik zu wecken? Welche Chancen gibt es, im befehlsgewohnten Regelbetrieb der Bundeswehr, Freiheit zu ermöglichen? Wie sehen die ethischen Parameter der Soldaten aus? Was dürfen sie und was ist ihnen verboten? Tüblers Antwort auf all die Fragen: Gesicht zeigen, Kontakt herstellen, einfach sich „auf die Socken machen“ zu den Menschen und damit wertgeschätzt kommunizieren, ganz im Sinne des Evangeliums! Seelsorge zu üben ebenso wie zu unterrichten, Gottesdienst zu halten und die Führung zu beraten, sind entscheidende Elemente seiner täglichen Arbeit. In seinem Vortrag nimmt er die Zuhörenden mit in die für manche fremde Welt der Bundeswehr.


 

Interreligiöses Friedensgebet

Das interreligiöse Friedensgebet fand statt 20. November 2019

Im Anschluss an das Friedensgebet laden wir zu einem Empfang in das Gemeindehaus, Mühlenberger Weg 64 a, ein.
In Kooperation mit dem Runden Tisch Blankenese – Hilfe für Flüchtlinge

Kirche am Blankenser Markt, Mühlenberger Weg 64, 22587 Hamburg

Eintritt frei


 

Weltethos-Ausstellung

08. - 19. November 2019 auf Anfrage werden gerne Führungen angeboten

Das Projekt Weltethos stellt die Frage nach gemeinsamen ethischen Werten, Normen und Maßstäben der Religionen und ihrer Bedeutung für die heutige Zeit. Die 2014 aktualisierte, von der Tübinger Stiftung Weltethos konzipierte Ausstellung umfasst 15 Tafeln: Vorgestellt werden die großen Weltreligionen Hinduismus, Chinesische Religion, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam und Bahaitum mit Bildern, Sachinformationen, religiösen und ethischen Texten. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen.

Gemeindesaal der Johanneskirche in Rissen, Raalandsweg 5, 22559 Hamburg, Tel.: 040/8190060


 

Europas Verantwortung in Europa

Diese Veranstaltung fand statt am Mittwoch den 06. November 2019

Fluchtursachen und Flüchtlingspolitik

Die Ankunft von über einer Million Flüchtlingen in der EU 2015 hat zu großer Hilfsbereitschaft, aber auch zu Ablehnung geführt. Krieg und Gewalt in anderen Teilen der Welt ist „deren Problem“, so eine nicht selten anzutreffende Meinung. Was folgt aus der These, dass die Völker und Staaten Europas für eine Reihe von gewaltsamen Konflikten in ihrer südlichen Nachbarschaft eine historische Mitverantwortung tragen, die über die normale Solidarität hinaus zur Hilfe verpflichtet? Worin kann und sollte Hilfe bestehen? Gehört die Bekämpfung von Fluchtursachen dazu? Wo sind sie zu verorten? Was macht Migration mit den Aufnahmegesellschaften? Kann Europa daran zerbrechen?

Diskussion mit Prof. Dr. Heinz Gerhard Justenhoven, Institut für Theologie und Frieden, Vorstand Kath. Friedensstiftung Hamburg, und Prof. Dr. Rainer Tetzlaff, Politikwissenschaftler, Universität Hamburg | Moderation: Jannik Veenhuis, Islamwissenschaftler

Gemeindehaus der Blankeneser Kirche am Markt, Mühlenberger Weg 68

In Kooperation mit der GemeindeAkademie Blankenese und dem Runden Tisch Blankenese – Hilfe für Geflüchtete, Eintritt 5€


 

Zur Zukunft von Kirchengemeinden – Christlicher Glaube vor dem Aus?

Diese Veranstaltung fand statt am 28. September 2019

Theologischer Nachmittag mit Vortrag von Prof. Dr. Hubertus Halbfas; Moderation: Prof. Dr. Herrmann Häring

Nur noch 50 Prozent der deutschen Bevölkerung bekennt sich zum christlichen Glauben. Dieser enorme Bedeutungsverlust ist auch eng mit innerkirchlichen Gründen verwoben. Den Kirchen gelingt es schon lange nicht mehr, ihre Glaubensinhalte in einer aktuellen und verständlichen Sprache weiterzugeben. In zahlreichen Büchern (u.a. „Glaubensverlust. Warum sich das Christentum neu erfinden muss“) ging der katholische Theologe Hubertus Halbfas, emeritierter Professor für Religionspädagogik und Gründungsmitglied der „Gesellschaft für eineGlaubensreform“,der ursprünglichen Bedeutung und einer zeitgemäßen Auslegung unserer symbolhaft religiösen Sprache nach. Die Frage wird sein: Wie müssen sich die Sprache und das Verhalten von Kirchengemeinden ändern, wenn sie wieder zu glaubwürdigen Zeugen der christlichen Sache werden wollen?

In Kooperation mit der Ev. GemeindeAkademie und der GemeindeAkademie Blankenese – Eintritt: 5 Euro

Prof. Halbfas wird am So 29. September in der Blankeneser Kirche im Gottesdienst um 10 Uhr die Predigt halten.


 

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